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Übergabegebet

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Übergabegebet
Klassifizierung: Falschlehre


Kurzbeschreibung
Das Übergabegebet ist häufig Teil von Evangelisationen, evangelistischen Internetseiten und Traktaten. Kern ist ein in der "Ich"-Form vorformuliertes Gebet, mit dem derjenige, der dieses Gebet nachspricht, sich dessen Inhalt zu eigen macht, d.h. die wesentlichen Aussagen zur Bekehrung damit vollzieht. Buße, anerkennen des Opfers Christi am Kreuz und Entscheidung für Christus sind wesentliche Teile dieses Übergabegebets. Es soll letztlich die Lebensübergabe eines Menschen an Christus als Glaubensschritt vollziehen.
Gedacht ist diese Vorformulierung als Hilfe, als erster Schritt in einem neuen Leben in der Nachfolge Christi.

bei folgenden Gruppierungen anzutreffen

  • alles Arten von christlichen Gemeinschaften, Gemeinden und Gruppen


Linkseiten   

befürwortend


kritisch 



informativ


Beurteilung der Sonderlehre

Falschlehre

Begründung
Die Beweggründe, solche Übergabegebete zu nutzen und einzusetzen, sind sicherlich von guten Vorsätzen und Absichten geprägt. Zudem sind viele Evangelisten damit unterwegs, nicht zuletzt auch Billy Graham nutzte solches massiv, jedoch gerade deshalb sollte man kritisch sein. Der Neuanfang mit Christus geht nur dann, wenn man aus ganzem Herzen glaubt und das mit dem Mund öffentlich bekennt (Röm 10,9+10). Mit dem Übergabegebet kann man nur ein äußeres Bekenntnis hervor bringen, jedoch das Herz eines Menschen ändert sich dadurch nicht. Wenn jemand sich schwer tut, etwas zu sagen und zu äußern -so der gedankliche Ansatz- soll dieses Gebet helfen, das, was jener im Herzen hat, auch gut äußern zu können. Was aber, wenn das Herz jener gar nicht bekehrt ist, gar nicht umkehrt? Was, wenn dieses Gebet und diese Äußerung nur einer Emotion entspringt und letztlich gar nicht ernsthaftig ist? Man hat dann "Bekenner", die zwar irgend wann einmal etwas gesagt haben, jedoch NIE daran von Herzen geglaubt haben.
Übertragen ausgedrückt: Man kann einem sprachlosen Liebenden mit Gedichten für seine Liebste nachhelfen, man kann ihm zeigen, Gefühle in Worte besser zu fassen. Jedoch kann niemeind einem Nichtverliebten mit solchen Gedichten zu der Liebe verhelfen. Keiner käme aber auf den Gedanken, diese vorgefertigten Liebenschwüre und Gedichte als verbindlich wie ein Ja bei Standesamt oder in der Kirche anzusehen.
Der Irrtum des Übergabegebets und solcher häufig parallel genutzer "Entscheidungskarten" ist, dass man keine Lebensübergabe oder keine Bekehrung vorfertigen kann. Das muss jeder für sich selbst und vor Gott in seiner eigenen Art und Weise entscheiden und äußern. Das Ja zu Christus muss aus dem Herzen kommen und muss frei ohne äußeren Zwang, Manipulation oder Beeinflussung kommen. Es muss frei sein wie ein Ja zur Ehe, welches Christus selbst als Bild für seine Beziehung zur Gemeinde geprägt hat.

In der Folge werden nach Evangelisationen die Übergabegebete, die Entscheidungskarten gezählt und als Erfolg verbucht. Sucht man nach Monaten aber diese Leute auf, zeigt sich meist keine Frucht, keine Umkehr sondern häufig sogar das Gegenteil dessen, nämlich Ablehnung und Abkehr von Christus.

Daher kann ich aus meiner Sicht nur warnen, sich leichtfertig auf solche Methoden einzulassen. Die Frucht der Bekehrung, die Umkehr eines Menschen zu Christus ist vom Hl. Geist gewirkt und von der Entscheidung des Menschen selbst. Man kann hier helfen und begleiten, nicht aber diese Entscheidung erzwingen noch einfacher machen durch ein solches Gebet. Es ist eine persönliche Entscheidung, die jeder frei und eigenverantwortlich zu treffen hat.

 
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