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Calvinismus

Lehren-Ansichten > Liste

Calvinismus - TULIP
Klassifizierung: Irrlehre


Kurzbeschreibung
Calvin, einer der Reformatoren gab dieser Glaubensrichtung seinen Namen, obgleich es schon viel früher (Augustinus) diese Ansichten gab. Grundgedanke des Calvinismus ist, dass Gott als Souverän alles bestimmt und leitet. Er als Schöpfer der Welt hat alles in seinem Willen. Der Wille Gottes ist absolut. Daher ist auch die Erwählung des Menschen zum Heil oder zur Verdammnis allein Gottes Wille und nicht an den Willen des Menschen gebunden. Aus dieser Ansicht heraus ergeben sich die 5 Hauptpunkte des Calvinismus, die in den englischen Anfangsbuchstaben das Kürzel "TULIP" ergeben:

  • Total depravity (Völlige Verderbtheit) Völlige Verderbtheit: menschlicher Wille/Art ist so verderbt, dass der Mensch unfähig ist, aus sich selbst heraus etwas Gutes zu wollen

  • Unconditional election (Bedingungslose Erwählung) bedingungslose Erwählung: Allein der Wille Gottes hat den Menschen erwählt, nicht die Entscheidung des Menschen, das Heilsangebot Gottes anzunehmen zählt. Diese Entscheidung ist etwas, was Gott souverän veranlasst hat und daher nicht im Willens/Tätigkeitsbereich des Menschen

  • Limited atonement (Begrenztes Sühneopfer) Begrenzte Versöhnung: Christus starb nur für die Erwählten, für die nicht Erwählten gilt sein Sühneopfer nicht

  • Irresistible grace (Unwiderstehliche Gnade) Unwiderstehliche Gnade: Wen Gott erwählt hat, der entscheidet sich für Gott auch gegen seinen eigenen Willen, da der Wille Gottes über allem steht

  • Perseverance of the saints (Beharrung der Heiligen) Beharrlichkeit der Heiligen: Wer erwählt ist, ist errettet, unabhängig von Ereignissen, Taten usw.


bei folgenden Gruppierungen anzutreffen

  • reformierten Gemeinden, inzwischen aber auch vielfach in anderen Gruppen


Personen:

  • Calvin, Augustinus, Sporgeon

  • Deppe, Weremschuck


Linkseiten   

befürwortend



kritisch 



informativ



Beurteilung der Sonderlehre

Irrlehre


Der Irrtum des Calvinismus liegt nach meiner Ansicht in 2 Punkten:

Der Wille Gottes
Der Wille Gottes wird zu einem abstrakten Gebilde, einer höchsten Instanz, neben dem es keinen anderen freien Willen gibt. Daher verneint der Calvinismus durch diese Definition jeglichen, von Gottes Willen unabhängigen Willen. Dieser Gedanke ist über die Schöpfungstätigkeit und auch durch manche Bibelstellen darstellbar. Er übersieht aber, dass das Schaffen eines Gegenübers mit eigenem Willen, eine Entscheidung Gottes war, Gott also sich selbst eine Grenze schuf. Gott hat den Menschen zu seinem Bilde mit Fähigkeiten ausgestattet, zu denen unabdingbar dieser freie Wille gehört.

Die Entscheidung als Verdienst
Es wird die Entscheidung eines Menschen, das Heilsangebot Gottes in Christus anzunehmen, als Werk angesehen. Durch diese Gleichsetzung und dem Schriftzitat, dass der Mensch allein durch Glaube nicht aus Werken errettet wird, wird also diese Entscheidung eine Menschen für Gott als Werksgerechtigkeit abgelehnt. Tatsächlich ist das Zutun zur Erlösung und das Annehmen der Erlösung unterschiedlich zu sehen. Wenn ein Straftäter ohne eigenes Veranlassen ein Begnadigungsschreiben erhält und dieses annimmt, ist dies kein Werk, keine Werksgerechtigkeit.

Zudem steht der Calvinismus in vielen Punkten diametral zum Wort:

           
1Tim 2,4 welcher will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Wenn Gott will, dass alle gerettet werden, die Erkenntnis der Wahrheit bekommen und es keinen anderen Willen als den Gottes gibt, wird jeder Mensch errettet. Tatsächlich bezeugt das Wort aber ebenso klar den Abfall, das Ablehnen der Menschen gegenüber Gott und daher die ewige Verdammnis von Menschen. Demnach muss etwas vorhanden sein, dass der Mensch sich Gottes Willen widersetzen kann. Wenn Menschen verloren gehen, ist dies nicht der Wille, die Absicht Gottes, sondern das Ergebnis des Handeln des Menschen. Demnach hat sich also Gott selbst eine Grenze gesetzt, nämlich den Eigenwillen des Menschen anzuerkennen. Daher kann der Calvinismus nicht in Übereinstimmung mit dieser Stelle gebracht werden.

Wenn man nun aber annimmt, dass diese Verdammnis der Menschen nicht ewig und unabänderlich ist, kann man auf diesem Weg versuchen, diese obige Stelle mit dem Calvinismus zu harmonisieren. Tatsächlich führt dies aber zur Annahme der Allversöhnung, dass nämlich irgend wann einmal alle errettet und bei Gott sind. Die  Allversöhnung ist aber eine Irrlehre, die so dem Wort nicht entspricht.

Zudem baut der Calvinismus ein Gottesbild auf, welches einen Gott zeigt, der vorsätzlich, in voller Willensentscheidung Menschen für die ewige Verdammnis geschaffen hat. Wenn alles Gottes Wille ist, ist folglich auch die Ablehnung der Gnade, das Verharren in der Sünde, das Sündigen usw. alles nicht  dem Menschen, sondern allein dem souveränen Willen Gottes  zuzuschreiben. Folglich macht der Calvinismus Gott zum Vater der Sünde, zum Verursacher der bösen Taten aller Menschen und des Teufels. Dies führt aber dann zu einem Gottesbild, welches nicht dem der Bibel entspricht. Daher werfen viele dem Calvinismus vor, einen anderen Gott und Christus zu lehren. Der Gott des Calvinismus ist nicht der Gott der Bibel. Der Gott des Calvinismus ist ein Gott, der vorsätzlich die Menschen für ewige Verdammnis geschaffen hat und nicht der Gott der Liebe, der in seinem Wunsch nach Versöhnung sein äußerstes, nämlich Christus, in Liebe zu den Menschen geopfert hat.

Ich sehe daher im Calvinismus eine schwere und sehr gefährliche Irrlehre.




 
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